Studium und Persönlichkeit

Was bringt einem die Uni für die Persönlichkeit?

wende-court-1542273_640„Studium“ ist ursprünglich ein lateinisches Wort, das übersetzt so viel bedeutet wie „eifriges Streben“, aber auch „Lust, Begierde“. Wer studiert, strebt nach etwas. Das Streben ist auf eine wissenschaftliche und akademische Ausbildung ausgerichtet, wobei „akademisch“ zurückverweist auf die von Platon gegründete Schule, die „Akademie“ genannt wurde.

Die Schüler wurden dort in verschiedenen Disziplinen wie Mathematik, Rhetorik, Logik, Musik etc. unterrichtet. So ist es im Grunde genommen auch heute noch. Heute stehen jedoch viele verschiedene Fächer und wissenschaftliche Disziplinen zur Auswahl. Wer heute studiert, spezialisiert meistens ausschließlich auf ein Fach.

Welche Auswirkungen kann ein Studium auf die Persönlichkeit haben?

Die Studienwahl hängt von den persönlichen Interessen, aber auch davon ab, was mit einem Studium bezweckt wird. Einige Studien werden aus Neugierde gewählt, andere deshalb, weil Absolventen der Studienrichtung auf dem Arbeitsmarkt sehr gefragt sind. Wenn ein Studium nicht aus Interesse gewählt wird, kann es passieren, dass es keinen Spaß macht und nichts außer guten Chancen am Arbeitsmarkt bringt. Wenn ein Studium hingegen mit Freude betrieben wird, dann kann die Persönlichkeit stark davon profitieren.

johns-hopkins-university-1590925_640Ein erfolgreich geführtes Studium fördert die Selbstständigkeit und das Zeitmanagement. Darüber hinaus wird es auf der Uni immer wieder nötig sein, mit den Kommilitonen gemeinsam etwas zu erarbeiten. Im Idealfall wird so gelernt, sich in ein Team einzufügen. Dabei werden auch die Kommunikationskompetenz und die Konfliktfähigkeit trainiert. Das sind Eigenschaften, die auch abseits der Uni wichtig sind. Ein Studium zeigt auf, wo die persönlichen Stärken und Schwächen liegen. Es fördert die Auseinandersetzung mit sich selbst und mit anderen Menschen.

Abgesehen davon dient ein Studium in erster Linie der Wissens- und Kompetenzvermittlung. Die Studierenden werden dazu angeleitet, wissenschaftlich korrekt zu arbeiten. Diesbezüglich kann es leider passieren, dass Studierende davon nichts wissen wollen. Das führt immer öfter dazu, dass sie ihre Haus-, Bachelor- und Diplomarbeiten nicht mehr eigenständig verfassen, sondern entweder selbst abschreiben oder einen Ghostwriter beauftragen.

Gerade bei einem Studium ist das bedenklich, insofern es hier besonders um die Wahrheit geht und darum, dass jede Sache stets von verschiedenen Perspektiven aus betrachtet werden muss. Und diese Betrachtung hat selbstständig zu erfolgen. Auf einer Universität wird zwar spezielles Wissen vermittelt, generell ist sie vor allem ein Ort der Diskussion und der Reflexion.

Es ist schwierig und möglicherweise auch sinnlos, mit Menschen zu diskutieren, die die Absicht verfolgen, andere zu täuschen und sich einen Hochschulabschluss zu erschwindeln. Letztlich ist die Universität ein Ort, an dem die Studierenden ihr eigenes Verhalten hinterfragen und Verantwortungsbewusstsein entwickeln sollen.

Resümee

Ein Studium dient nicht nur der Vermittlung von Wissen und wissenschaftlichen Fertigkeiten. Es fördert auch die Persönlichkeitsentwicklung, insofern Auseinandersetzung mit sich und mit anderen ermöglicht und verlangt wird. An der Uni wird gelernt, mit Menschen zu diskutieren, die gegensätzliche Ansichten vertreten. Das fordert dazu heraus, die eigene Position gegebenenfalls zu hinterfragen oder argumentativ zu verteidigen. Das bringt einem auf lange Sicht sehr viel. Die Persönlichkeit wird sich andererseits nicht positiv entwickeln, wenn ein Studium in möglichst kurzer Zeit mit möglichst geringem Aufwand beendet werden soll.

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